Wie lebhaft, kontrovers und spannend politische Debatten sein können, erlebten Schüler*innen der Gymnasien für Erwachsene bei ihrem Besuch im niedersächsischen Landtag.

Die Politikkurse des zwölften Jahrgangs des Hannover-Kollegs und Abendgymnasiums verfolgten in der ersten Sitzungswoche des Landtags eine sehr emotionale Debatte. Ein Thema der Aktuellen Stunde waren die Demonstrationen der vergangenen Wochen gegen Rechtsextremismus.

Klaus Wichmann von der AfD verkündete einen “linke(n) Empörungs-Tsunami gegen die Demokratie”. Ein Versuch, die großen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und AfD umzudeuten. Er beklagte fehlenden Anstand, meinte damit aber nicht die Pläne, Menschen massenhaft aus Deutschland abzuschieben, sondern die Reaktionen darauf von Medien, Politiker*innen und Hunderttausenden Demonstrierenden. Weil er von Verleumdungen sprach, erhielt er eine Rüge der Landtagspräsidentin. Fraktionsübergreifend kam es zu klaren Gegenreden: Die Verkehrung der Tatsachen ins Gegenteil sei dreist, kritisierte die SPD. Die CDU warf der AfD eine Verharmlosung der bekanntgewordenen Vertreibungspläne durch die Bezeichnung „Remigration” vor. Die Grünen forderten, ein Verbot der AfD zu prüfen.

Unterschiedliche Positionen können jedoch auch respektvoll ausgetauscht werden. Das erlebten die Schüler*innen beim anschließenden Gespräch mit drei Abgeordneten von SPD, Grünen und CDU aus Hannover. Die Abgeordneten beantworteten Fragen der Schüler*innen zur Verkehrswende, zur Legalisierung von Cannabis, zum Einfluss von social media auf die Politik oder zum Ausbau des Glasfasernetzes – und diskutierten mit den Politikkursen trotz unterschiedlicher Meinungen fair und informativ.

Scr, 09.02.2024

 

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