Erdkunde – HK

ERDKUNDE – so viel mehr als nur Stadt, Land, Fluss

Toastbrot, Vanilleeis und Gesichtscreme – was haben diese Dinge mit Erdkunde zu tun? Gar nichts! Oder vielleicht doch? Schaut man sich die Zutatenlisten an, so er-kennt man, dass diese Produkte alle Palmöl enthalten. Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen und diese wächst in den Tropen. Dort gibt es riesige Plantagen mit Ölpalmen, für die der tropische Regenwald gerodet werden muss. Dies wiederum hat Auswirkungen auf Artenvielfalt und unser Klima und je nachdem, ob wir beim Einkaufen darauf achten, was in unseren Produkten enthalten ist oder unter welchen Umständen sie produziert wurden, können wir Einfluss auf das Geschehen in anderen Teilen der Welt nehmen, was wiederum Einfluss auf Deutschland hat, zum Beispiel wenn sich der Klimawandel dadurch verstärkt. Die Liste dieser Beispiele lässt sich beliebig fortführen: Wie und wo machen wir Urlaub? Wie gestalten wir unseren Wohnraum und unsere Mobilität? Was für Kleidung kaufen wir oder wo kommen eigentlich die Rohstoffe für unsere Smartphones her und wer baut sie zusammen?

Der Erdkundeunterricht in der Oberstufe greift diese Fragen auf und stellt dabei immer den Raum in den Mittelpunkt der Betrachtung. Dabei ist nicht nur relevant, wo wir uns befinden, sondern auch welchen Blickwinkel oder welche Betrachtungs-ebene wir einnehmen.

Was kann Ihnen das Fach ERDKUNDE konkret bieten?

  • Das Fach Erdkunde verknüpft in besonderer Weise naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Bildung und bietet dadurch ein fächerübergreifendes breites Themenspektrum, in dem sich sehr viele Interessen wiederfinden können.
  • Der Erdkundeunterricht wird Sie zu einer mehrperspektivischen und ganzheitlichen Wahrnehmung von einzelnen Räumen und räumlichen Lebensbedingungen befähigen.
  • Er führt Sie zu einem fachgerechten Verständnis von raumgestaltenden Prozessen und Wirkungsgefügen in verschiedenen und unterschiedlich großen Räumen und Staaten der Erde.
  • Anhand geeigneter Beispiele werden Sie räumliche Erscheinungen von der regionalen bis zur globalen Ebene in naturräumliche Gesetzmäßigkeiten und sozialwirtschaftliche Rahmenbedingungen einordnen können.
  • Sie lernen, raumbezogene gesellschaftliche Vorgänge und Strukturen in ihrer Entstehung zu begreifen und in ihrer Auswirkung auf die Gegenwart und Zukunft zu beurteilen.
  • Durch den Erdkundeunterricht werden sie in die Lage versetzt, konkretes Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können – wertvolle Kompetenzen, den Herausforderungen der Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begegnen.
  • Interessante Exkursionen und das Einladen von Experten in den Unterricht bzw. das Durchführen von Unterrichtsprojekten mit externen Partnern ermöglichen in besonderer Weise einen aktuellen Bezug zur außerschulischen Wirklichkeit herzustellen und machen das Erlernen der geographischen In-halte erfahr- und erlebbar.

Auf der Grundlage des niedersächsischen Kerncurriculums für das Fach Erdkunde bieten wir Ihnen am Hannover-Kolleg folgendes Unterrichtsangebot:

Einführungsphase

Das Fach ERDKUNDE wird in der Eingangsphase der gymnasialen Oberstufe epochal unterrichtet. Das bedeutet, dass Sie entweder im ersten oder im zweiten Halbjahr der E-Phase in der Regel eine Doppelstunde Erdkundeunterricht pro Woche genießen dürfen.

Inhaltlich stehen das Kernthema Nachhaltigkeit in Raumnutzung und Raumentwick-lung sowie das Lernen in globalen Zusammenhängen im Fokus, was sich in folgenden inhaltlichen Schwerpunkten wiederfindet:

  • Einführung in das Syndromkonzept als wissenschaftliche Vorgehensweise
  • Dimensionen der Nachhaltigkeit (Kultur, Ökologie, Ökonomie, Politik, Soziales)
  • Herausforderungen für nachhaltige Raumnutzungen (z. B. Dürregefährdung, demografische Prozesse in ihrer Bedeutung für die Tragfähigkeit, Übernutzung von Ressourcen)
  • Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung von Räumen (z. B. Entwicklungsprojekte, Tourismusförderung)

Detaillierte Informationen zu den konkreten Unterrichtsthemen sowie zum verwendeten Lehrwerk und den zu erreichenden Kompetenzen können Sie unserem schuleigenen Arbeitsplan des Faches Erdkunde für die E-Phase entnehmen.

Der Unterricht ist so gestaltet, dass alle Schülerinnen und Schüler mit ihrer unterschiedlichen geographischen Vorbildung – inhaltlich wie auch methodisch – am Ende der E-Phase über die Eingangsvoraussetzungen für die Erdkundekurse in der Qualifikationsphase verfügen und so guten Gewissens eine entsprechende Kurswahl treffen können.

Qualifikationsphase

In der Qualifikationsphase ist das Fach ERDKUNDE in folgenden Kursarten wählbar:

  • fünfstündig als schriftliches Prüfungsfach auf erhöhtem Anforderungsniveau [im gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt]
  • dreistündig als mündliches Prüfungsfach auf grundlegendem Anforderungsniveau [P5]
  • dreistündig als Ergänzungsfach auf grundlegendem Anforderungsniveau [P0]

Der Aufbau der Kurse ist identisch, auf grundlegendem Niveau werden allerdings weniger Themen und eine kleinere Vielfalt an Untersuchungsaspekten behandelt.

Die verbindlichen geographischen Fachinhalte werden in den folgenden vier Fachmodulen gebündelt:

  • Raumprägende Faktoren und raumverändernde Prozesse
  • Bedeutungswandel von Räumen
  • Ressourcennutzung und nachhaltige Entwicklung
  • Siedlungsentwicklung und Raumordnung

Auf der Grundlage der folgenden festgelegten Raummodule werden die oben genannten fachlichen Inhalte dann spezifiziert und ergänzt:

  • Deutschland in Europa
  • Nordafrika und Vorderasien (Orient)
  • Afrika südlich der Sahara (Subsahara-Afrika)
  • Lateinamerika
  • Angloamerika
  • Russland und asiatische Nachfolgestaaten der Sowjetunion
  • Südasien
  • Ostasien
  • Südostasien
  • Australien und Ozeanien
  • Weltmeere als Zukunftsraum

Entsprechend der curricularen Vorgaben setzt der Erdkundeunterricht der Qualifikationsphase am Hannover-Kolleg folgende inhaltliche Schwerpunkte:

  1. Semester (12.1) – Deutschland in Europa
  2. Semester (12.2) – eines der Raummodule 2-11
  3. Semester (13.1) – eines der Raummodule 2-11
  4. Semester (13.2) – Siedlungsentwicklung und Raumordnung

Für jeden Abiturjahrgang wählt das Niedersächsische Kultusministerium zwei verbindliche Raummodule aus, die prüfungsrelevant sind. Folgender Link bietet die Möglichkeit, die aktuellen Themen einzusehen: https://www.nibis.de/nli1/allgemein/gosin/zentralabitur/za_2020.html (Abiturjahr auswählen z.B. 2022 und dann auf Fachbezogene Hinweise und Thematische Schwerpunkte gehen)