Zwischen Bruderliebe und Bruderzwist: Deutschkurse besuchen Lesung über Heinrich und Thomas Mann

Zwischen Bruderliebe und Bruderzwist: Deutschkurse besuchen Lesung über Heinrich und Thomas Mann

Schüler:innen aus den Deutschkursen des 12. Jahrgangs des Hannover Kollegs nahmen an einer Veranstaltung im Literaturhaus Hannover teil: Mit ihren Lehrkräften besuchten sie eine Lesung aus dem Briefwechsel der Brüder Heinrich und Thomas Mann, zwei der berühmtesten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Für einen Moment schienen die zwei Literaten dort durch ihre Gedanken und Kommentare in Briefen und Postkarten wieder zu lebendigen Menschen werden.

Hans Wißkirchen hat den Briefwechsel des intellektuellen Brüderpaars 2021 neu herausgegeben. Bei der Lesung im Künstlerhaus ordnete er ausgewählte Briefe in ihren Zeitkontext ein und verriet so manches Detail über das Leben und Werk der Manns – und das Verhältnis der Brüder zueinander. Der lebendige Vortrag der Schauspielerin Christiane Ostermeyer brachte die Texte zum Leuchten. Für die zukünftigen Absolvent:innen des Hannover Kollegs, die sich für das Abitur 2023 mit „Der Untertan“ und „Mario und der Zauberer“ befassen, wurde deutlich: Heinrich und Thomas Mann waren einflussreiche Künstler und scharfsinnige Intellektuelle – aber auch einfach Brüder, die ihr ganzes Leben in freundschaftlicher Rivalität verbunden blieben.

Deg, 24.05.2022

Gegen Rassismus im Alltag: AG veranstaltet „Privilegien-Marathon“

Gegen Rassismus im Alltag: AG veranstaltet „Privilegien-Marathon“

„Krass, wie Rassismus Menschen im Alltag einschränkt.“ Diese Erfahrung machten Schüler*innen am Hannover Kolleg beim Privilegien-Marathon. Das Spiel wurde organisiert von der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Privilegien in vermeintlichen Alltagssituationen

„Wenn ich eine Wohnung oder einen Job suche, ist es egal, wie ich aussehe oder wie ich heiße.“ Antwortet man mit Ja oder Nein? „Niemand wundert sich über meine Deutschkenntnisse.“ Ja oder nein? Die Mitspielenden reagierten auf diese und andere Aussagen mit einem Schritt nach vorne oder blieben stehen. Anschließend besprachen sie die Verteilung der Gruppe im Raum. Denn: Die Position erlaubt Rückschlüsse über vorhandene Privilegien. Das Spiel bot teilweise so viel Diskussionsstoff, dass die geplante Zeit nicht reichte.

Offen über Diskriminierung sprechen

„Ich fand’s gut, wie alle ihre Meinung gesagt und von eigenen Erfahrungen berichtet haben. Für einige war das Spiel eine Hilfe, diskriminierende Erlebnisse auszusprechen und zu sehen, dass man nicht allein ist“, so das Fazit in der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Die Einladung zur Diskussion besteht weiterhin. Stelltafeln im Pavillon weisen auf verschiedene Perspektiven und Diskriminierung im Alltag hin. Sollte man zum Beispiel Wörter wie „Alman“ benutzen?

 

› Mehr Aktivitäten der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Holocaust-Gedenktag: Erinnerung an Cora Berliner

Holocaust-Gedenktag: Erinnerung an Cora Berliner

Zwei Lichter gegen die Dunkelheit

Am internationalen Holocaust-Gedenktag, dem 27. Januar, hat sich die Fachschaft Geschichte des Hannover Kollegs und Abendgymnasiums Hannover an der Aktion „Lichter gegen die Dunkelheit“ beteiligt. In Erinnerung an die Wirtschaftswissenschaftlerin Cora Berliner (1890-1942) und alle Opfer des Nationalsozialismus ließ sie am Schulgebäude vor der Gedenktafel für Cora Berliner zwei Kerzen entzünden, zwei „Lichter gegen die Dunkelheit“.

Wer war Cora Berliner?

Mit 19 absolviert Cora Berliner in Hannover ihr Abitur – was für Frauen im Kaiserreich nicht selbstverständlich ist. Mit 26 folgt die Promotion. Mit 33 wird sie als eine der ersten Frauen in der Weimarer Republik Regierungsrätin, mit 40 Professorin für Volkswirtschaftslehre. Bis dahin spielt es keine Rolle, dass sie Jüdin ist. 1933 aber beenden die Nationalsozialisten diese Karriere abrupt. Sie können jedoch nicht verhindern, dass Cora Berliner sich mit jüdischen Organisationen weiter für soziale Fragen einsetzt. Hunderten Jüdinnen und Juden verhilft sie zur Flucht aus Deutschland.

Ende Juni 1942 wird sie schließlich in Berlin verhaftet. Die Spuren ihres Lebens verlieren sich nach ihrer Deportation bei Minsk. Doch vergessen ist Cora Berliner nicht. Seit 2012 erinnert eine Informationstafel am Schulgebäude an ihr Schicksal. Abiturient*innen des Abendgymnasiums haben sie im Zusammenhang mit dem Projekt “Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage”  zum 70. Jahrestag der Deportation dort angebracht.

Gegen Nationalismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit

Mit der Aktion „Lichter gegen Dunkelheit“ wollen verschiedene Gedenkstätten ein Zeichen setzen gegen Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus. Gleichzeitig rufen sie zu einer bewussten Auseinandersetzung mit aktuellen demokratiefeindlichen Tendenzen in Gesellschaft und Staat auf. Auf der Aktionshomepage erscheinen alle Beiträge, die über Instagram und andere Social Media-Kanäle gepostet wurden – auch der Beitrag des Hannover Kollegs und Abendgymnasiums.

 

Links:

(Scr, 1.2.2022)